Das Erlernen des schottischen Dudelsack
Das Spielen des schottischen Dudelsack, die Great Highland Bagpipe genannt, erlernt man zunächst erst einmal auf dem Practice Chanter. Für die ganz Ungeduldigen - das hat seine Gründe.
- Die Handhabung eines Dudelsack ist, gerade die Atemtechnik betreffend, nicht ganz einfach. Hier kommt man ohne entsprechende Übung schnell an seine physischen Grenzen.
- Beim Üben in einer dicht besiedelten Gegend kann es für die Mitbewohner und Nachbarn sehr laut und anfänglich dann sicher auch schmerzhaft zugehen.
- Ein ordentlicher schottischer Dudelsack und das entsprechende Zubehör ist, wie die meisten guten Musikinstrumente, sehr kostenintensiv.
- Während des Übens auf dem Chanter, hat man Zeit, um auf das Instrument anzusparen bzw. die Verwandschaft und Gönner zu mobilisieren (die Kleidung kommt ja irgendwann auch noch dazu)
Grundvoraussetzung sollte in jedem Fall der Spaß an der Musik sein.
Also, Practice Chanter kaufen (ca. 65,- bis 85,- Euro) z.B. bei Kilts and More und los gehts. Im Zweifelsfall vorher nochmal informieren, die Auswahl ist riesig, aber nicht immer richtig. Hände weg von billigen Rosenholzchantern und Ähnlichem.
Man beginnt, wie soll es anders sein, mit der Tonleiter. Es folgen Übungen zu verschiedenen Notenwechseln. Wenn dann die ersten Gracenoten und Verzierungen beherrscht werden, kann das erste Stück in Angriff genommen werden. Nebenbei hat man ja schon das Grundverständnis unserer Noten erworben.
Wie lange dieser Prozess dauert liegt so ziemlich an jedem selbst. Von 2 Monaten bis zwei Jahren (im Extremfall) war alles schon da. Hauptfaktor hierfür ist der Übungseifer. Gerade am Anfang ist eine halbe bis ganze Stunde täglich dem Lerntempo sehr zuträglich.
Wenn man dann die ersten eins zwei Stücke beherrscht, kann der Erwerb der Bagpipe in Angriff genommen werden. Hierbei stehen wir natürlich gern beratend zur Seite.
Jetzt heißt es, Atmen lernen, Wechsel zwischen Arm und Lunge trainieren und das Gelernte vom Practice Chanter auf die Pipe übertragen.
Leider ist es alles nicht so schnell getan wie es sich hier liest. Aber die Mühe lohnt sich. Wenn man das Instrument erst einmal im Griff hat, wird man selbst und auch die Zuschauer mit dieser wunderschönen Musik belohnt.